Ganzkörper­bestrahlung

Trotz ausgiebiger Chemotherapie können bei manchen Krebsformen krankhafte bzw. bösartige Zellen im Knochenmark verbleiben und ein Wiederausbrechen der Erkrankung verursachen. Mit einer zusätzlichen Ganzkörperbestrahlung werden solche Zellen, beispielsweise verbliebene Leukämiezellen im Knochenmark, abgetötet.

Behandlung

Durch einen Linearbeschleuniger wird ein kegelförmiges (divergentes) Strahlenfeld erzeugt. Da das Strahlenfeld erst aus einiger Entfernung den gesamten menschlichen Körper erfasst, müsste sich der Patient bei der Ganzkörperbestrahlung mehrere Meter entfernt von der Strahlenquelle befinden. Aus diesem Grund benutzen wir die sogenannte Translationstechnik: Der Patient liegt auf einer speziell konstruierten Liege, die ihn – gleich einem Laufband – durch das Strahlenfeld führt. Zum Schutz der strahlenempfindlichen Lungen können individuell geformte Abschirmungen aus bleihaltigem Material verwendet werden. Die Behandlung wird entweder einmalig durchgeführt oder innerhalb weniger Tage mehrmals wiederholt.

Nebenwirkungen

Die Strahlung wirkt nicht nur auf die Tumorzellen, sondern auch auf die gesunden Zellen des gesamten Körpers. Die Auswirkungen betreffen somit alle Gewebearten und Organe. Einige Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen können medikamentös unterdrückt werden, andere müssen in Kauf genommen werden. Zum Teil überlagern sich die Nebenwirkungen der Chemotherapie mit denen der Ganzkörperbestrahlung. Über die Nebenwirkungen klären wir unsere Patienten vor der Therapie ausführlich auf.

Knochenmarks- oder Stammzelltransplantation

Nach einer Ganzkörperbestrahlung verfügt der Körper über keine unbegrenzt teilungsfähigen Zellen mehr. Dies betrifft insbesondere die sogenannten Stammzellen, welche die Blutbildung erhalten. Um sie zu ersetzen, erfolgt nach der Chemotherapie und der Ganzkörperbestrahlung eine Knochenmarks- oder Stammzelltransplantation. Weil das Immunsystem durch die Ganzkörperbestrahlung unterdrückt wurde, werden die anschließend übertragenen gesunden Spenderzellen nicht abgestoßen und können sich vermehren.